Erscheinungsdatum 16.05.2024
Die Bundesnetzagentur hat heute ihren Jahresbericht zum Bereich Telekommunikation 2023 veröffentlicht. Der Bericht enthält aktuelle Informationen zur Entwicklung des Telekommunikationsmarktes in Deutschland.
Sachinvestitionen
Die Investitionen in Sachanlagen auf dem Telekommunikationsmarkt lagen im Jahr 2023 bei 13,2 Mrd. Euro und sind verglichen mit dem Vorjahr in etwa konstant geblieben. Investitionsschwerpunkte der Unternehmen lagen wie im Vorjahr im Ausbau von Glasfaser- und 5G-Netzen.
Glasfaseranschlüsse
Die Anzahl der mit Glasfaser versorgten bzw. unmittelbar erreichbaren Endkundinnen und Endkunden (Homes Passed) hat sich im Jahr 2023 um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 17,9 Mio. erhöht. Die aktiven und nicht aktiven Glasfaseranschlüsse (Homes Connected) verzeichneten allerding einen geringeren Anstieg (14 Prozent) von 6,4 Mio. im Jahr 2022 auf 7,3 Mio. im Jahr 2023. Zugleich stieg die Verbreitung aktiver Glasfaseranschlüsse auf 4,3 Mio. und übertraf den Bestand Ende 2022 um ca. 900.000.
Der Anteil aktiver FttH/FttB-Anschlüsse (Homes Activated) an den gesamten aktiven Breitbandanschlüssen in Festnetzen ist von 9,1 Prozent im Jahr 2022 auf 11,2 Prozent zum Jahresende 2023 gestiegen. Die geringe Verbreitung solcher Anschlüsse ist im Wesentlichen auf den hohen Versorgungsgrad mit bestehenden leistungsfähigen Infrastrukturen (VDSL-Vectoring und HFC-Netze) zurückzuführen. Aufgrund steigender Nachfrage nach höheren Datenraten wird für die kommenden Jahre erwartet, dass sich der FttH/FttB-Anteil deutlich erhöhen wird.
Gesprächsminuten Festnetz und Mobilfunknetz
Das über Festnetze abgewickelte Gesprächsvolumen im Jahr 2023 ging gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent auf 64 Mrd. Gesprächsminuten zurück. Damit setzt sich der kontinuierliche Rückgang von Festnetzgesprächsvolumen, der durch die Pandemie unterbrochen wurde, weiter fort.
Im Jahr 2023 wurden über Mobilfunknetze im Inland rund 153,5 Mrd. abgehende Gesprächsminuten geführt. Dies entspricht im Durchschnitt rund 122 Minuten monatlich pro aktivem SIM-Profil. Insgesamt ist das über Mobilfunknetze im Inland abgewickelte Gesprächsvolumen im Jahr 2023 mit einer Abnahme um knapp vier Prozent gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Dies lässt sich unter anderem durch die zunehmende Nutzung von nummernunabhängigen interpersonellen Telekommunikationsdiensten, insbesondere von Messenger- und Videokonferenz-Diensten, erklären.
Messenger- und Videokonferenz-Dienste
Im Vergleich zum Vorjahr hat das in Deutschland über Messenger- und Videokonferenz-Dienste abgewickelte Kommunikationsvolumen weiter zugenommen. Im Jahr 2023 wurden 15,8 Mrd. (2022: 13,3 Mrd.) abgehende Sprachtelefonie-Anrufe sowie 8,2 Mrd. (2022: 7,7 Mrd.) abgehende Video-Anrufe über Messenger- und Videokonferenz-Dienste geführt. Das jeweilige Gesprächsvolumen ist dabei auf insgesamt 175,1 Mrd. (2022: 121,0 Mrd.) Sprachtelefonie-Minuten sowie auf 176,4 Mrd. (2022: 143,2 Mrd.) Videotelefonie-Minuten angewachsen. Zudem wurden im Jahr 2023 insgesamt 891,4 Mrd. (2022: 805,4 Mrd.) Sofortnachrichten über Messenger- und Videokonferenz-Dienste versendet.
Mehr Datenvolumen im Festnetz und Mobilfunknetz
Im Jahr 2023 wurde in Deutschland in Festnetzen insgesamt ein Datenvolumen rund 132 Mrd. GB übertragen. Dies entspricht im Durchschnitt einem Datenvolumen von ca. 287 GB pro Anschluss und Monat. Im Vergleich zum Jahr 2022 stieg das in Deutschland in Festnetzen übertragene Datenvolumen um rund 11 Mrd. GB.
Im Jahr 2023 hat sich das durchschnittlich genutzte Datenvolumen in Mobilfunknetzen pro aktivem SIM-Profil und Monat gegenüber dem Vorjahr um etwa 36 Prozent auf 7,2 GB erhöht. Nach Erhebungen der Bundesnetzagentur belief sich das übertragene Datenvolumen über Mobilfunknetze im Inland im Jahr 2023 auf 9.118 Mio. GB gegenüber 6.714 Mio. GB im Jahr 2022. Der überwiegende Teil (91 Prozent) des Datenverkehrs wurde dabei über LTE realisiert, sechs Prozent des Datenverkehrs über das 5G-Netz und drei Prozent des Datenverkehrs über das GSM-Netz (2G) abgewickelt.
Quelle: Bundesnetzagentur (BNetzA) ( Bundesnetzagentur – Presse – Jahresbericht Telekommunikation 2023)