Logo Zweckverband Breitbandausbau im Enzkreis - weiß

Verbandsversammlung trifft wegweisende Entscheidungen

Wegweisende Entscheidungen für den weiteren Ausbau der Breitband-Infrastruktur hat die Verbandsversammlung des Zweckverbandes „Breitbandversorgung im Enzkreis“ bei der jüngsten Sitzung getroffen:

„Beschlossen wurde unter anderem, dass der Zweckverband das so genannte Backbone-Netz in die Verbandsgemeinden aufbaut, um diesen so den Anschluss an ein leistungsfähiges, überörtliches Glasfasernetz zu ermöglichen – als Grundlage für die innerörtliche Erschließung der Städte und Gemeinden“, so Verbandsvorsitzender Jörg-Michael Teply.

Bis Ende 2021 soll das rund 230 Kilometer lange Backbone-Netz für die Breitbandkommunikation in der Region fertig sein. Komplett neu gebaut werden sollen rund 67 Kilometer, für den Rest sei eine Anpachtung bereits bestehender Glasfaserkabel vorgesehen.

Wie Teply weiter berichtet, wurde für die meisten Verbandsgemeinden außerdem – entsprechend ihrer zuvor gefassten Gemeinderatsbeschlüsse – der innerörtliche Glasfaserausbau (FTTB) entlang der Backbone-Strecke sowie für Gewerbegebiete beschlossen. Darüber hinaus soll in einigen Gemeinden für bestimmte Ortsteile beziehungsweise Straßenzüge ein vollständiger Ausbau mit der entsprechenden Infrastruktur erfolgen.

Flexibilität für alle Mitgliedsgemeinden

„Einige wenige Gemeinden möchten derzeit noch keinen innerörtlichen Glasfaserausbau bis zu den Grundstücksgrenzen durch den Zweckverband“, ergänzt der Erste Landesbeamte und Infrastrukturdezernent des Enzkreises, Wolfgang Herz. „Hier werden dann aber zumindest die Backbone-Strecken bis in die Ortschaften gebaut, so dass zu einem späteren Zeitpunkt immer noch die Möglichkeit besteht, den innerörtlichen Ausbau anzugehen.“ Damit könne eine flexible, den Interessen der 25 Mitgliedsgemeinden angepasste Ausbaustrategie umgesetzt werden.

Verbaut werden zunächst Leerrohre, in die später die Glasfaserkabel eingebracht werden können, sobald es einen Betreiber für das gesamte Netz im Verbandsgebiet gibt. „Wir wollen noch im laufenden Jahr europaweit ausschreiben“, so Teply. Der Zweckverband bleibe dabei Eigentümer der von ihm errichteten Breitband-Infrastruktur; für den Betrieb des Netzes verpachte er diese dann aber an den Netzbetreiber.

Der Zweckverband hat für den Backbone-Ausbau innerhalb der nächsten drei Jahre Kosten in Höhe von insgesamt rund 6,5 Millionen Euro veranschlagt, die von den beteiligten Städten und Gemeinden entsprechend eines Verteilerschlüssels getragen werden. Bevor mit dem Bau des Backbone-Netzes begonnen werden kann, wird die Geschäftsstelle des Zweckverbandes laut Teply noch Fördermittel des Landes beantragen. Die Bauleistungen müssen ausgeschrieben werden. Finanziert werden soll der Ausbau der Breitband-Infrastruktur über zinsgünstige Kredite.

Politik beschäftigt sich mit dem Thema Breitband

„Die Beschlüsse zum weiteren Breitbandausbau im Enzkreis fallen in eine Zeit, in der viel Bewegung in das Thema gekommen ist, auch was die Fördermöglichkeiten durch das Land und den Bund angeht“, erläutert Herz die Hintergründe. „Aufgrund der Vereinbarungen im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD erhoffen wir uns neue Impulse für eine noch stärkere und einfachere Förderung für den Breitbandausbau durch den Bund.“ Auch auf Landesebene ist das Thema im Fokus: Vor kurzem hatte Innenminister Thomas Strobl eine Studie des TÜV Rheinland über die Breitbandversorgung in Baden-Württemberg vorgestellt. Danach waren im Jahr 2017 zwar etwa 78 Prozent der Haushalte mit einem Internetanschluss von bis zu 50 Mbit/s versorgt, doch gerade im ländlichen Raum besteht noch großes Verbesserungspotential. Zudem stellt die Studie fest, dass generell der Bedarf an Breitbandanschlüssen, die hohe Bandbreiten im Down- und Upload ermöglichen, stetig steigt. Das Land Baden-Württemberg setzt daher bei seiner Breitbandpolitik auf Glasfaser bis zum Haus.

„Der Zweckverband begrüßt diese Zielsetzung des Landes natürlich. Aufgrund der ungewissen Ausbauplanungen der privaten Telekommunikationsanbieter im Verbandsgebiet für die nächsten Jahre halten wir jedenfalls weiter an unserer bisherigen Vorgehensweise fest“, bekräftigt der Verbandsvorsitzende und Wurmberger Bürgermeister Jörg-Michael Teply.

Landrat Bastian Rosenau, der nach seinem Amtsantritt auch zum stellvertretenden Verbandsvorsitzenden gewählt wurde, ist überzeugt: „Glasfaser für alle ist und bleibt das Ziel im Enzkreis. Nur mit einer flächendeckenden Gigabit-Strategie ist das Datennetz zukunftsfähig und wird den weiter steigenden Anforderungen der Wirtschaft ebenso wie der öffentlichen Einrichtungen und der Privathaushalte gerecht.“

Kontinuierlicher Ausbau seit 2016

Bereits in den vergangenen Jahren ist der innerörtliche Ausbau im Verbandsgebiet in einigen Gemeinden gut vorangekommen: Seit 2016 wurden bereits 12 innerörtliche Baumaßnahmen mit einer Gesamtstreckenlänge von mehr als 12 Kilometern abgeschlossen, derzeit befinden sich acht Maßnahmen im Bau, 15 weitere sind in Planung. Die meisten Baumaßnahmen finden sich bislang in den Verbandsgemeinden Straubenhardt, Neuenbürg, Ötisheim und Wurmberg.(enz)

Häufig gestellte Fragen:
FAQ

Vorheriger Artikel
Weitere 84.000 Euro Förderung für den Ausbau des Breitbandnetzes
Nächster Artikel
Land fördert zwei Baumaßnahmen im Verbandsgebiet

Monats-Archiv